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Sommerfest 2025

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5. Juli 2025
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BG-Holstein on Tour

11 IMG 9820 Gruppe

Einen Bericht findet ihr unter "Aktuelles"

Arek und der lange Weg zum Hundeplatz

Der Herbstwind trug das Echo von bellenden Hunden über die Wiese. Martin stand am Rand des Platzes, ließ den Blick über das Vereinsheim und die Trainingsgelände schweifen und atmete tief durch. Neben ihm saß Arek, sein treuer Hovawart, dessen blondes glänzendes Fell in der Sonne schimmerte. Heute war Prüfungstag – und während sich die Teams vorbereiteten, wanderten Martins Gedanken zurück in die Zeit, als dieser Ort noch eine Ruine war.

Damals, vor über einem Jahrzehnt, war hier nichts als ein verfallener Schweinestall und ein überwucherter Acker gewesen. Der Traum eines neuen Hundeplatzes schien unerreichbar, verbaut von endlosen Anträgen, skeptischen Behörden und einem Konto, das mehr Staub als Geld enthielt. Doch sie waren eine Gruppe von Enthusiasten – vereint durch die Liebe zu ihren Hunden und den Wunsch nach einem Ort, an dem sie gemeinsam trainieren konnten.

Die ersten Treffen fanden noch in einem Bauwagen statt. Jeder brachte Ideen ein, manche realistisch, andere pure Träumerei. Es gab hitzige Diskussionen, ob es überhaupt machbar sei. „Wir haben fast keinen einzigen Euro – wie sollen wir das stemmen?“,  hatte Harald, einer der ersten Mitstreiter, einmal gefragt. Doch was sie nicht in Geld hatten, machten sie mit Einsatz und Zusammenhalt wett.

Als die ersten Hürden genommen waren und sie tatsächlich die Erlaubnis bekamen, das Grundstück zu nutzen, begann die eigentliche Arbeit. Wochenenden wurden nicht mehr für Ausflüge genutzt, sondern für Abrissarbeiten und Bausitzungen. Der alte Schweinestall – marode, voller Gerümpel und mit einem hartnäckigen Geruch aus alten Zeiten – musste Stück für Stück weichen. Sie schleppten Balken, rissen Mauern ein und kämpften gegen die Natur, die sich das Gelände längst zurückgeholt hatte.

Martin erinnerte sich noch gut an den Tag, als sie das erste Mal ein Lagerfeuer auf dem zukünftigen Hundeplatz machten. Es war spät, alle waren erschöpft, aber glücklich. Der Platz war noch weit von fertig entfernt, aber das Feuer, das in dieser Nacht brannte, spiegelte genau das wider, was sie verband – ein unerschütterlicher Wille, etwas Eigenes zu schaffen.

Die ersten sichtbaren Erfolge kamen nach Monaten harter Arbeit. Der Schweinestall verwandelte sich langsam in ein Vereinsheim – erst nur eine leere Hülle, dann mit Fenstern, Türen und schließlich einer einfachen Einrichtung. Die Wiese wurde geebnet, Bäume gepflanzt, der Boden vorbereitet, und nach unzähligen Stunden Arbeit stand endlich der erste Zaun.

Der Tag, an dem sie das erste Mal Hunde auf das Gelände ließen, war ein Meilenstein. Arek war einer der ersten, der über das frisch angelegte Gelände lief, sein blondes Fell schimmerte golden im Sonnenlicht. Mit Argusaugen und neugierigem Blick erkundete er jeden Winkel, als würde er spüren, dass dies ein besonderer Ort werden würde.

Die ersten Trainingseinheiten waren noch improvisiert. Ohne richtige Geräte und mit kaum Erfahrung als Trainer arbeiteten sie vor allem an Grundgehorsam und Bindung. Martin erinnerte sich an den ersten Gruppenunterricht – eine bunte Mischung aus Welpen, Junghunden und alten Hasen, die mehr Chaos als Ordnung verursachten. Doch mit jedem Treffen wuchs das Verständnis zwischen Mensch und Hund.

Die Gemeinschaft, die sich um den Platz bildete, wurde stärker. Bald halfen nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch Familien und Freunde mit. Jeder brachte seine Fähigkeiten ein – einer konnte schweißen, ein anderer kannte sich mit Holzarbeiten aus, und jemand hatte Beziehungen zur Stadtverwaltung.

Als der erste Sommer kam, war es so weit: Das erste große Vereinsfest. Ein Tag, an dem nicht nur trainiert, sondern auch gefeiert wurde. Es gab Vorführungen, eine Gruppenarbeit mit Musik unter der Leitung von Ausbilderin Beate, kleine Wettkämpfe und sogar eine Tombola, deren Erlös für weitere Ausbauten genutzt wurde.

Martin stand an diesem Tag neben Arek und beobachtete das bunte Treiben. Was einst eine waghalsige Idee war, hatte sich in eine lebendige Gemeinschaft verwandelt – und es war erst der Anfang.

Die ersten Prüfungen waren für alle ein besonderer Moment. Wochenlang hatten die Teams trainiert – Mensch und Hund wuchsen zusammen, lernten voneinander und entwickelten eine Vertrautheit, die über bloße Kommandos hinausging.

Martin erinnerte sich noch genau an den Tag, als die erste Begleithundeprüfung stattfand. Die Sonne stand tief, tauchte den Platz in warmes Licht, während die Nervosität in der Luft lag. Arek saß ruhig neben ihm, sein blondes Fell schimmerte golden im Sonnenlicht. Er schien Martins Aufregung zu spüren, sah ihn kurz an und stupste ihn sanft mit der Nase an, als wollte er sagen: Wir schaffen das.

Die Prüfung begann unter den Augen des Leistungsrichters Mabuse, und einer nach dem anderen trat an. Fußlaufen, Sitz, Platz – einige Hunde waren konzentriert, andere ließen sich von den Geräuschen der Zuschauer ablenken. Ein junger schwarzer Hund sorgte für Lacher, als er statt „Bleib“ lieber freudig zu seinem Besitzer zurücklief. Doch am Ende des Tages hatten alle bestanden, und die Erleichterung war groß.

Mit den Jahren wurde der Platz zu einer festen Institution in der Region. Immer mehr Menschen kamen, um zu trainieren, Freundschaften zu schließen oder einfach Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen. Sommerfeste wurden zur Tradition, Prüfungen zu Meilensteinen, und auch Rückschläge – ob wetterbedingte Schäden oder bürokratische Kämpfe – konnten die Gemeinschaft nicht erschüttern.

Eines Tages stand Martin wieder an der gleichen Stelle wie damals, als alles begann. Arek war älter geworden, sein Gang etwas gemächlicher, aber sein Blick immer noch voller Energie. Neben ihm tobten junge Hunde über den Platz, angeleitet von neuen Vereinsmitgliedern, die die Vision weitertrugen.

Martin legte eine Hand auf Areks Kopf und lächelte.
Wir haben es geschafft, mein Freund.

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